Fettleibigkeit und Diabetes gelten als Hauptprobleme der Gesundheit.
Wenigen Menschen ist jedoch bewusst, dass Insulinresistenz die zugrunde liegende Ursache sein kann.
Insulin, ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird, senkt den Blutzuckerspiegel. Einfache Kohlenhydrate wie Zucker und weißes Mehl werden zu Glucose abgebaut, gelangen in den Blutkreislauf und lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen.
Diese Kohlenhydrate liefern zwar schnell Energie, haben jedoch kaum Sättigungswert. Dadurch entstehen Blutzuckerspitzen, die zu schnellem Anstieg und Absinken des Blutzuckerspiegels führen.
Insulin wird ausgeschüttet, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Sobald der Blutzucker normalisiert ist, sinkt auch der Insulinspiegel. Insulin hilft zudem dabei, dass Glucose von den Zellen aufgenommen werden kann.
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der überschüssiger Zucker über den Urin ausgeschieden wird. Es gibt zwei Typen von Diabetes, Typ 1 und Typ 2.
Typ 1 ist durch einen absoluten Mangel an Insulin gekennzeichnet, da die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend Insulin produzieren kann. Dadurch kann nicht genügend Glucose an die Zellen weitergegeben werden und der Blutzuckerspiegel bleibt hoch.
Typ 2 entsteht, wenn die Insulinrezeptoren der Leber-, Muskel- und Fettzellen allmählich ihre Fähigkeit zur Insulinreaktion verlieren - sie werden insulinresistent. Anfangs versucht die Bauchspeicheldrüse, die Insulinresistenz durch eine erhöhte Insulinproduktion auszugleichen. Letztendlich ist die Bauchspeicheldrüse jedoch überfordert und die produzierte Insulinmenge reicht nicht mehr aus, den Blutzuckerspiegel zu senken.
Viele Menschen mit Typ 2 Diabetes zeigen unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, ständiges Hungergefühl, Gewichtszunahme und depressive Verstimmung. Daher wird Diabetes Typ 2 oft spät diagnostiziert, da diese Symptome auch auf andere Erkrankungen hinweisen können.
Eine offensichtliche Anzeichen einer Insulinresistenz ist ein Bauchumfang. Je größer der Umfang, desto höher ist das Risiko einer Insulinresistenz.
Insulinresistenz wird auch als Prä-Diabetes bezeichnet, da es die Vorstufe von Diabetes Typ 2 ist. Der Nüchter-Blutzuckerspiegel kann ein Indikator für Insulinresistenz sein, wenn er über 100-125 mg/dl liegt.
Eine Insulinresistenz geht oft mit erhöhten Insulinwerten und leicht erhöhten Blutzuckerwerten einher. Sie bleibt oft lange Zeit unentdeckt, da sie meist ohne Symptome verläuft.
Insulinresistenz kann auch mit dunklen Flecken an Ellenbogen, Knien, Knöcheln, Achselhöhlen oder am Nacken, bekannt als Acanthosis nigricans, einhergehen.
Die genauen Ursachen von Insulinresistenz sind nicht vollständig erforscht. Ernährung spielt jedoch eine entscheidende Rolle, insbesondere der Verzehr von zuckerhaltigen und stark verarbeiteten Nahrungsmitteln, die nährstoffarm sind.
Ein weiterer Risikofaktor für Insulinresistenz ist Bewegungsmangel. Regelmäßige Bewegung kann die Insulinempfindlichkeit der Zellen erhöhen.
Studien haben gezeigt, dass 65-70% der stark übergewichtigen Personen insulinresistent sind. Fettleibigkeit ist zwar nicht direkt die Ursache für Insulinresistenz, jedoch verschlimmert sie die Situation.
Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) kann ebenfalls mit Insulinresistenz und Diabetes einhergehen. PCOS ist eine hormonelle Störung, die häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter auftritt.
Um einer Insulinresistenz vorzubeugen, ist es wichtig, regelmäßige Bewegung in den Alltag zu integrieren. Eine schrittweise Steigerung der Bewegungseinheiten auf bis zu 45 Minuten täglich in Form von zügigen Spaziergängen ist ideal. Eine ausgewogene Ernährung, basierend auf Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, anstatt zuckerhaltiger und stark verarbeiteter Lebensmittel, ist ebenso wichtig.
Eine ausreichende Aufnahme von Mineralstoffen kann die Insulinempfindlichkeit der Zellen erhöhen. In einigen Fällen kann die Ergänzung mit einem hochwertigen Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, um eine angemessene Zufuhr zu gewährleisten. Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel, die den Blutzuckerspiegel senken können.
Zusätzlich sollten ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Schlafmangel vermieden werden, da sie zur Insulinresistenz beitragen.